Social Media Optimisation and pushing ;-P (SMOooth)

First: Big thanx to matthias süss!

Social Media Optimizing (SMO) – jeder versteht unter dieser Form des Online-Marketings etwas anderes. Schlägt man bei Wikipedia (deutsch) unter dem Stichwort Social Media Optimizing nach, erhält man zur Zeit eine sehr rudimentäre Erklärung, die dazu m.E. nur einen ganz kleinen Teilbereich betrachtet:

‘Unter Social Media Optimization (auch SMO genannt) versteht man die Optimierung von Webseiten, damit diese leichter bei Social-Media-Diensten aufgenommen werden können.’

An konkreten Maßnahmen werden dabei vorgeschlagen:

‘Dies schließt das Anbieten von RSS-Feeds, Einbindung von Flickr-Gallerien oder YouTube-Videos genau so ein wie etwa das Anbieten von Schaltflächen, um die Seiten leichter bei Social-Bookmarking-Diensten aufnehmen zu können.’

Eine weitere oft zitierte Quelle zu Social Media Optimizing ist Rohit Bhargava, dessen 5 Rules of Social Media Optimization (SMO) auf inzwischen 17 Regeln erweitert wurden.

Die Kernthesen von Bhargava lauten:

* Increase your linkability – Hierunter ist das Bereitstellen von frischen Inhalten gemeint. Die einfachste Möglichkeit dies zu bewerkstelligen ist mit Sicherheit ein Blog, allerdings könnte man auch einfach statische HTML-Seiten oder PDFs hinzufügen.
* Make tagging and bookmarking easy – Hier sind wir beim Bereitstellen von Links und Buttons für die gängigen Bookmarking bzw. News-Services.
* Reward inbound links – Die Belohnung von Links würde ich durch Belohnung von Aktivität (Kommentare!) ersetzen. Bhargava empfiehlt hier beispielsweise, die letzten “Linkspender” expilzit auf dem Blog (sic!) zu erwähnen.
* Help your content travel – Das etwas schwammig formulierte “submitting them to relevant sites” soll wohl die Nutzung von Sozialen Plattformen wie Digg umfassen.
* Encourage the mashup – Mashup, also das einbinden von “sozialen Diensten” wie YouTube, Del.icio.us Google-Maps gehört laut Bhargava ebenfalls zu SMO.

Ziehen wir eine Zwischenbilanz, dann bezieht sich SMO anscheinend (vernachlässigen wir den erstmal den Hinweis auf “relevant sites”) nach dieser Definition nur auf “OnPage”-Aktivitäten, die auch noch einseitig auf das Medium Weblog hinauslaufen. Dies greift m.E. aber viel zu kurz. SMO betrifft nicht nur eigene Projekte, sondern es gehört durchaus die Nutzung externer Plattformen dazu. Wenn darin nicht inzwischen das Hauptaugenmerk liegt.

Soziale Software ist durch den “menschlichen Faktor” viel stärker der Gefahr den Manipilation ausgesetzt, als die algo-gesteuerte Varianten. Dies bekommen nun diejenigen Plattformen zu spüren, durch deren Manipulation sich Smogger den größten Vorteil versprechen. Angriffsziel Nummer eins ist zur Zeit die News Community Digg. Professionelle Smogger organisieren teils durch Sockenpuppen und bezahlte Helfer für Auftraggeber Top-Platzierungen von vorher festgelten Meldungen. Die Auftraggeber erwarten sich dadurch ein hohes Besucheraufkommen. Zwar versucht Digg durch Sperrungen von Benutzerkonten die Manipulation einzudämmen, was sich zur Zeit mehr und mehr einem Hase-und-Igel-Spiel entwickelt. Anscheinend sind Unternehmen bereit bis zu 15.000 Dollar für einen Startseitenplatz zu zahlen. Weitaus billiger sind von Smoggern “Startseitenmeldungen” auf Netscape.com und reddit.com zu haben.

Neben diesen News-Communities haben auch die Social Bookmarking Dienste zu kämpfen. Hier liegt das Interesse nicht primär im Bereich des SMO, sondern ist im Bereich des Black hat SEO zu suchen. Je mehr Traffic sich in Zukunft über diese Verzeichnisse generieren lassen, um so mehr werden diese auch ins Visier der Smoggler geraten.

Medien-Communities wie YouTube und Flickr sind fester Bestandteil von SMO-Aktivitäten. Dies kann das klassischen Product Placement in den kleinen Filmchen sein oder offene Werbung. Wie leicht sich beispielsweise die YouTube-Comunity manipulieren lässt, hat der Fall Lonelygirl15 gezeigt … Flickr bietet vor allem Adult-Smoggern eine Plattform. Eine beliebte Strategie ist es, dort Fetisch-Fotos einzusellen und im Profil als Website ein kommerzielles Angebot zu hinterlegen.

MySpace & Co. erleben zur Zeit eine wahr Flut von Fakes und Sockenpuppen. “Beworben” werden hier ebenfalls vor allem Adult-Angebote, Musik, Videos und alles was sich Jugendlichen verkaufen lässt. Saubere SMO-Aktivitäten findet man nur sehr selten.

Alle Beobachtungen zu SMO bezogen sich bisher auf den den US- bzw. den englischsprachigen internationalen Markt. Lohnt sich Social Media Optimizing im deutschsprachigen Raum? Die Antwort muss offen bleiben, denn in manchen Nischen mag SMO durchaus lukrativ sein. In Deutschland ein fester Bestandteil des Online-Marketings zu sein, davon ist SMO noch meilenweit entfernt.

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